Hutewald am Sandberg
Prägende Elemente unserer Kulturlandschaft waren einst Kopfhainbuchen und Kopfweiden. Sie sind noch heute Zeugen der historischen Waldnutzung.
Ein anschauliches Beispiel hierzu ist der kleine Bestand von Kopfhainbuchen am Sandberg bei Bühren.
In diesem Beispiel lieferten die Bäume Brennholz und Laubstreu, wobei sich gleichzeitig auf dem Boden Weidegras und Krautvegetation entwickeln konnte.
Im Sommer nutzte man die frischen, vom Weidevieh geschätzten Hainbuchentriebe
durch Schneiteln unmittelbar als Futter oder man bündelte die Triebe und trocknete sie zu
Laubheu als Winterfutter.
Die Laubbündel wurden zum Trocknen u.a. an der Hauswand aufgeschichtet. So saß man am Feierabend vor der Haustür „unter der Laube“. Das ist der sprachliche Ursprung des Wortes Gartenlaube.
Im Turnus von etwa fünf Jahren wurden die Hainbuchen geköpft. Das Reisig und
die bis zu armdicken Äste ergaben ein vorzügliches Brennholz. In den Folgejahren kam dadurch viel Sonnenlicht an den Boden und ließ eine üppige Gras- und Krautvegetation wachsen, die sogleich beweidet werden konnte.
Bis Anfang 1960 diente im Sommer der Westhang des Teich- und des Sandbergs dem letzten Schweinehirten Willi Ritter aus Bühren als Weidefläche (Hute). Tagsüber fanden 200 bis 220 Schweine hier ihre Nahrung.
Steg zum Hutewald
Gegenüberliegend zeugt eine kleine aus Buntsandstein gesetzte Bogenbrücke
über die noch junge Schede von früherer großer Handwerkskunst.
Es ist zu vermuten, dass die Brücke einst ein vielbenutzter Schedeübergang zu den Flachsrotten und in den Forst war.